Tuesday, June 18, 2019

Kommentar: Ich sehe was, was du nicht siehst.



Das Leben in der Online-Welt. Es ist unser aller Alltag. Wie im Schlaf greifen wir zum Smartphone, stöbern in Sozialen Netzwerken, Informieren uns über die Dinge, die uns interessieren. Wir finden immer mehr Anzeigen oder Empfehlungen, die wie für uns gemacht scheinen. Komisch nur, dass es immer die selben Kreise sind, die uns umschließen. Geleitet von Vorschlägen auf Sozialen Netzwerken und häufig genutzten Seiten, meistern wir unseren Weg durch das endlose Netz. Doch wieso bleibt unsere Onlinewelt immer gleich und warum scheint sie auf einmal so klein und eingeschränkt zu sein? Wer entscheidet eigentlich was wir wie häufig sehen?


Algorithmen von Onlinenetzwerken, -shops und Plattformen, die als Chefredakteure unseres Online-Angebots agieren.


Was klar ist: Wir selbst haben es nicht in der Hand. Vielleicht anfangs, zu Beginn unserer Web- Karriere. Wir bleiben in dem Gedanken, dass wir selbst bestimmen was wir sehen. Doch wer es wirklich ist: Es sind die Algorithmen. Algorithmen von Onlinenetzwerken, -shops und Plattformen, die als Chefredakteure unseres Online-Angebots agieren.

Sie treffen eine Vorauswahl, filtern was zu uns passt, wissen worauf wir anspringen. Was sie für unzutreffend und uninteressant halten, lassen sie aus, lassen es verschwinden, als würde es nicht existieren. Das angeblich freiheitsschaffende Internet scheint auf einmal eine Art kleiner Raum zu werden, aus dem ich nicht ausbrechen kann. Jeder Online-User erhält eine persönliche Zensur.
Ich lebe in einer Blase, mich umgibt was jemand anderes für mich aussucht. Dass nicht ich selbst entscheiden kann, was ich für wichtig und unwichtig, interessant und uninteressant halte, sondern die Algorithmen, die nichts anderes als computergesteuerte Programme sind, macht mir Angst. Haben wir uns eine übergeordnete Macht geschaffen, die darüber richtet, wer wie denken soll und wer was wahrnehmen kann?

Jeder einzelne Web-User erhält seine persönliche Ausgabe des Internets. Täglich, immer frisch gebaut von den Algorithmen.


Wir sind gefangen in dem Geflecht der Algorithmen, denn die machen was sie wollen. Nichtmal die Firmen, die diese Programme verwenden haben die Möglichkeit einzugreifen, denn alles läuft nach einem festen Schema ab. Was ich mich Frage: wie lange geht das noch gut oder ist es schon zu spät? Regeln und Pflichten müssen für das Verwenden der selbstarbeitenden Algorithmen geschaffen werden. Schon zu lange sind Gesetze nötig, den das Internet ist zu mächtig um ein rechtsfreier Raum sein.
Ich sehe was, was du nicht siehst. Lange ein spaßiges Spiel, mittlerweile zutreffend auf das Leben in der Onlinewelt. Jeder einzelne Web-User erhält seine persönliche Ausgabe des Internets. Täglich, immer frisch gebaut von den Algorithmen.

*not my picture.  Painting by Wolfgang Voegele
geschrieben:  Februar  2018

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